Zu viele Fehler, zu oft in Unterzahl:
Rückschlag für Kirchhof in Mainz
Die Sporthalle Gymnasium Oberstadt ist weiter keine Wohlfühloase für die Handballerinnen der SG 09 Kirchhof. Denn im sechsten Zweitliga-Spiel in Mainz kassierten die Löwinnen die fünfte Niederlage. Dabei standen die Vorzeichen günstig aus Sicht der abstiegsbedrohten Gäste, die mit 29:33 (14:16) beim 1. FSV 05 beide Halbzeiten verloren.
Mainz – „Wir hatten mit uns zu kämpfen. Bei den beiden Siegen zuvor konnten wir nur gewinnen, jetzt hatten wir etwas zu verlieren“, erklärte SG-Trainer Martin Schwarzwald die Achterbahnfahrt, bei der die beiden Kapitäninnen wieder an Bord waren. Zunächst aber auf der Bank. Einerseits, weil Lotte Iker und Greta Kavaliauskaite sich in deren Abwesenheit Vertrauen erarbeitet hatten. Anderseits aber auch, um dem so wertvollen Duo nach wochenlangem Ausfall eine sanfte Rückkehr auf die Platte zu ermöglichen.
Zum Pech für Deborah Spatz und Anna-Maria Spielvogel konnte das Team aber nicht an die vorherigen beiden Leistungen anknüpfen. „Wir sind leider nie in einen Flow gekommen. Es war ein Auf und Ab, das einen eher runter gezogen hat“, fasste Spatz ihre Eindrücke zusammen. Nachdem die Partie 20 Minuten offen war, kamen die Kapitäninnen gemeinsam zurück – Sekunden später kassierte die emsige Nele Weyh eine Zeitstrafe (22.). Diese Überzahl nutzte das ersatzgeschwächte Mainz gnadenlos zu einem 3:0-Lauf zum 13:11 aus.
3:9 in Unterzahl
„Die Zeitstrafen waren ein großes Problem, weil wir da teilweise nicht clever verteidigt haben und leider kamen sie auch in für uns ungünstigen Phasen“, wusste Schwarzwald um einen Faktor, der gegen seine Mannschaft entschied. Denn bei den fünf Zeitstrafen standen in Unterzahl am Ende 3:9-Tore gegen Kirchhof. In Überzahl hieß es bei zwei Zeitstrafen für Mainz 2:0, was in der Endabrechnung exakt den Unterschied bedeutete.
Doch nicht nur die Strafen waren ein Problem. „Wir haben 26 Bälle verworfen und waren einfach nicht effektiv genug im Angriff“ haderte Schwarzwald. Um jedoch auch die Leistung von Mainz-Torfrau Lena Schmid zu loben, die auf 22 Paraden kam und dabei vor allem viele Freie etwa von Rechtsaußen Anamarija Boras oder Agustina Jaén Loro entschärfte.
5:1-Lauf entscheidend
Doch weil auch Aleksandra Orowicz (ebenso wie in der Schlussphase Dana Centini) ordentlich parierten, blieb die SG dran. Da rackerte Linksaußen Julie Hafner auf der Spitze – und traf fast so beständig wie Kreisläuferin Weyh und Rückkehrerin Spatz. Für die letzte Führung Kirchhofs zum 18:17 (34.) war Kavaliauskaite zuständig, deren Zeitstrafe (42.) ebenso wie die von Weyh (40.) jedoch Folgen hatte. Einen 5:1-Lauf der Meenzer Dynamites, die zum 25:21 zündeten (46.) – und sich nicht mehr beirren ließen. Maßgeblich daran beteiligt die beiden 20-jährigen Rückraumkräfte Anna Weidle und Claire Ramacher, die eingewechselt im Eins-gegen-Eins kaum zu bremsen waren.
Quelle: HNA 17.08.2024